Liselotte Becker
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Liselotte Becker

Sie verstarb am 03.12.2006 im Alter von 80 Jahren.

Sie war die gute Seele im Hause Becker und wir sind alle dankbar, dass wir sie haben durften.

Verwandte und Freunde, liebe Trauergäste,

ich möchte mich stellvertretend für die gesamte Familie Becker für eure Anteilnahme und euer Kommen bedanken. Wir dachten, dass es angemessen sei, wenn einer von Mutters „drei Männern“ versucht persönlich etwas zu sagen. So habe ich es einfach in einem Brief formuliert:

Liebe Mutter!

Vor einer Woche mussten wir von Dir Abschied nehmen und haben seitdem viel geweint, aber auch über dich nachgedacht, gesprochen und erzählt. Was hat Dich eigentlich für uns zu einem so besonders kostbaren Menschen gemacht? Als ich mit Vater und Klaus beisammen saß, fielen uns deine besonderen Eigenschaften ein:

Sanftmütigkeit

Friedfertigkeit,

der Wille zum Ausgleich und

Familiensinn...

Das waren deine persönlichen Wertmaßstäbe, die dein gesamtes Leben prägten, bis zur Selbstlosigkeit. Auch wenn Du als gelernte Kauffrau eine ganz andere Karriere hättest gehen können, wähltest Du einen anderen Weg für dein Leben. So hast Du dein eigenes Lebenskonzept entwickelt, in dem Du in diesem Sinne deine besonderen Schwerpunkte gesetzt hast und diese gradlinig und zielstrebig verfolgt hast:

 

So wolltest Du eine gute Tochter sein:

Du erzähltest immer wieder von deiner Liebe und dem innigen Verhältnis zu deinem Vater – Opa Bär, wie wir ihn nannten - , der ebenso sanftmütig und friedfertig war, wie Du selbst. Als Kind brachte er Dich abendlich zu Bett, flaxte mit Dir und erzählte Geschichten. Du warst sein ein und alles und hast ihn – glaube ich -  nie enttäuscht.  Auch erzähltest Du von den sonn- und feiertäglichen Kochorgien deiner Mutter, wobei Dir als junge heranwachsende Frau zufiel hinterher wieder Ordnung in der Küche zu schaffen. Von deiner Mutter hast Du sicher die innere Stärke geerbt, die uns alle durch´s Leben trug.  Deine Mutter und deine Schwiegermutter hast Du in unserem Haus ohne Vorbehalt bis zum Tode umsorgt, gehegt und gepflegt!  Ein töchterliches Verhältnis verband dich mit  Pater Kunibert, einem Benediktinerpater oder – Onkel Leo, wie die Familie ihn nannte. Er war sehr wichtig für Dein Leben. Von Ihm hattest Du folgende Aussage überliefert: „Mein Kind, wenn Du jemals ins Kloster gehen willst, so komme zuvor zu mir, denn ich werde es zu verhindern wissen.“ Dafür sind wir 3 Männer ihm dankbar! Als Du unseren Vater als jungen Mann kennen lerntest, habe er wohl gesagt: „...der ist gut, aber Du musst ihn bei den Hörnern packen...“ – Du hast ihn auf deine eigene Art und Weise gepackt... Onkel Leo säte auch deine Liebe in die Schweiz in dein Herz, die Vater und Du in die gesamte Familie trugen...

Auch wolltest Du eine gute Partnerin und Ehefrau sein:

Über 50 Jahre warst Du mit Vater verheiratet. In den 45 Jahren, die ich beurteilen kann, kann ich mich nicht daran erinnern, dass es zwischen euch  jemals ernsthafte Auseinandersetzungen gab. Ihr beide habt bei Euren Kindern aus eigener Erfahrung heraus nie an Eurer Liebe zueinander einen Zweifel aufkommen lassen. In Harmonie und Liebe hieltest Du unserem Vater und deinen Söhnen immer den Rücken frei für gemeinsame Lebensprojekte. 2 Häuser habt ihr in viel Eigenarbeit gebaut. Gleichberechtigt habt ihr immer alle Dinge des Ehe- und Familienlebens entschieden. Zum Beispiel habt ihr auch gemeinsam der beruflichen Verlegung des Lebensmittelpunktes nach Spanien wiederstanden – Danke dafür!  Auch über den vorgezogenen Ruhestand Vaters wart ihr einig! Er bescherte Euch 23 erfüllte Jahre. Du warst die Beste für Vater...  ..und Vater war der Beste für Dich.  Ihr wart ein echt gutes Team, ohne Geheimnisse voreinander und Offenheit in allen Angelegenheiten. In den letzten Monaten und Wochen deiner schweren Krankheit aber haben wir Kinder mehr über Eure Liebe zueinander erfahren können, als in vielen Jahren zuvor.

Schließlich wolltest Du auch eine gute Mutter sein:

Du warst für uns der Dreh- und Angelpunkt. Ein Fels in der Brandung!

Du warst für uns Söhne ein Sprungbrett in die Welt. Ich kann mich an lange Gespräche, auf dem Küchentisch sitzend, erinnern, oft nach der Schule, bei denen man alle Freuden und Sorgen loswerden konnte. Du hast uns immer gleich gerecht behandelt und durch Deinen unermüdlichen Einsatz  unsere Schul- und Berufsausbildungen möglich gemacht. Du hast unsere Eskapaden und Eigenheiten mit Würde akzeptiert, hast mich ins Haus gelassen, als ich als Youngster betrunken nachts nach hause kam und  einen Schlüssel verloren hatte – ohne Vorhaltungen! Du hast sogar mal Hausaufgaben für mich geschrieben – das war jedoch aufgeflogen...Auch  hast Du auch unsere beiden Frauen, Gabi und Petra, mit in Dein Mutterbild aufgenommen. Du hast nie an ihnen herumkritisiert und immer jeden Lebensentwurf geachtet. Du hast sie geliebt wie eigene Töchter.  Du warst eine gute Schwiegermutter – und eine gute Großmutter, deren Türen immer offen standen.... Auf Dich und Daddy war immer verlass, wenn wir mal ausgehen wollten – wir mussten nie Geld für einen Babysitter ausgeben.  Aber der Höhepunkt als Großmutter waren – denke ich – die gemeinsamen Herbsturlaube in Sarnen in der Schweiz. Das waren für uns alle die schönsten Tage und Stunden. Immer hast Du für den liebenden Zusammenhalt der Familie gesorgt...

Dein Leben ist geglückt und wir danken Gott dafür, dass wir daran teilhaben durften...

Aber wo bist Du jetzt? 

Ich glaube Deinen Himmel zu kennen...

Du sitzt in der Oktobersonne in Vitznau am Ufer des Vierwaldstätter Sees auf einer Bank! Gemeinsam mit deinen Eltern, Georg und Katharina, deinen Schwiegereltern Fritz und Maria, Bruno, Onkel Leo, dem hl Bruder Klaus von Flüe und allen die Dir lieb sind – Thekla, Onkel Otto, Stefan, Anna, Karl und Mia, Gottfried, und vielen anderen, derer wir hier auch gedenken können.

Es ist für uns sehr beruhigend, wenn Du uns mit Ihnen einen Platz im Himmel bereitest.